Nach­dem ich, offen­sicht­lich recht lesens­wert, wie die Besu­cher­zah­len mei­nes LI-Pro­fils ver­ra­ten, über die Urlaubs­fahrt nach Däne­mark berich­tet hat­te, heu­te dazu, was es bedeu­ten kann, wenn in der Beschrei­bung des Feri­en­hau­ses etwas von „Lade­mög­lich­keit für E‑Autos” steht. 

Mit Hin­blick auf den gera­de aktu­ell ange­kün­dig­ten Ent­fall der meis­ten Pan­de­mie­be­schrän­kun­gen und der damit vor­aus­sicht­lich ver­bun­de­nen zuneh­men­den Rei­se­tä­tig­keit der Bun­des­bür­ger, ein Bei­trag mit aktu­el­ler Relevanz.

Zuver­sicht­lich durch die zahl­rei­chen DIN- und ISO und sonst-was-Nor­men in Deutsch­land und der EU, ging ich, in mei­ner manch­mal vor­han­de­nen Nai­vi­tät davon aus, dass ich, genau wie zu Hau­se, die Wall­box mei­nes Feri­en­hau­ses ohne Pro­ble­me nut­zen kann. Aller­dings weit gefehlt. Kurz nach Ankunft muss­te ich fest­stel­len, dass ich, obwohl alle mög­li­chen Adap­ter der Grund­aus­stat­tung mei­nes Fahr­zeu­ges dabei waren, kei­ne Mög­lich­keit bestand, mein E‑Fahrzeug hier aufzuladen.

War­um? Zwar befand sich der auf dem Foto ersicht­lich und ver­spro­che­ne Anschluss am Haus, nur ist dies ein (und jetzt genau auf­ge­passt) CCE-Anschluss. Kein Pro­blem dach­te ich zunächst, um dann fest­zu­stel­len, dass sich kei­ner mei­ner Adap­ter auch nur ansatz­wei­se in die Steck­do­se brin­gen ließ. Das kann doch nicht so schwer sein und als pas­sio­nier­ter Hob­by-Haus­meis­ter mit gro­ßem Werk­zeug­kas­ten und aller­lei män­ner­mä­ßi­gem Maschi­nen­park soll­te das doch zu schaf­fen sein. Aber was ich auch ver­such­te, kei­ne Chance.

Nach inten­si­ver Web­re­cher­che kam ich auch nicht wei­ter. Also zum ort­an­säs­si­gen Elek­tri­ker. Nach inter­es­san­ter Fach­dis­kus­si­on war das Ergeb­nis, dass ich ledig­lich über einen Typ2-Adap­ter ver­fü­ge, der aber nicht in eine CCE-Dose passt. Ok, soweit, so gut. Und nun? Prag­ma­tisch wie die Dänen so sind, kram­te der net­te Elek­tri­ker diver­se Kabel aus sei­nem Lager, schraub­te einen Ste­cker und eine Dose dran und somit hat­te ich zumin­dest einen Anschluss, um damit mein E‑Fahrzeug an der vor­han­de­nen CCE-Dose mit der Geschwin­dig­keit einer nor­ma­len Haus­halts­steck­do­se laden zu können.

Das wie­der­um bedeu­te­te eine „enor­me“ Lade­ge­schwin­dig­keit von ca. 2,3 KW pro Stun­de. Zur Erin­ne­rung: Eine nor­ma­le Wall­box lädt mit 11 KW und ein Schnell­la­der mit max. 125KW pro Stun­de. Somit betrug die Lade­zeit von 0% (was in der Pra­xis nicht vor­kommt) auf 80% (opti­ma­ler Lade­zu­stand) rund 34,7 Stun­den. Eine opti­ma­le Lösung wäre ein wirk­lich pas­sen­des Lade­ka­bel, also von CCE auf Typ2, was für nur 200,- Euro im ein­schlä­gi­gen Fach­han­del zu haben ist.

Die­ser recht sport­li­che Preis für ein Strom­ka­bel wird damit begrün­det, dass es eben kein ein­fa­ches Strom­ka­bel mit Ste­cker und Dose ist, son­dern eine Elek­tro­nik benö­tigt wird, die mit der Steck­do­se und dem E‑Fahrzeug kom­mu­ni­ziert, um die rich­ti­ge Lade­span­nung aus­zu­han­deln. Es ist schon inter­es­sant, wer mit wem kom­mu­ni­ziert und ver­han­delt. In die­sem Sin­ne, schö­ne Urlaubsplanung.

Autor

Micha­el Lütge
Geschäfts­füh­ren­der Gesellschafter