Der rus­si­sche Ein­marsch in der Ukrai­ne lässt die Erd­gas- und Strom­kos­ten für Unter­neh­men und Pri­vat­haus­hal­te in Euro­pa in die Höhe schie­ßen. Somit hat sich der Krieg bereits auf die Ver­sor­gung eini­ger Indus­trie­zwei­ge aus­ge­wirkt. Eine vom Insti­tut der deut­schen Wirt­schaft (IW) durch­ge­führ­ten Umfra­ge unter 200 deut­schen Unter­neh­men ergab, dass 62 % der Unter­neh­men „eher gro­ße oder sehr gro­ße Belas­tun­gen” durch die gestie­ge­nen Ener­gie­prei­se erwarten.

Energiekrise führt zu hohen Stromkosten für Unternehmen

Eine gro­ße Zahl deut­scher Unter­neh­men rech­net län­ger­fris­tig mit höhe­ren Ener­gie­prei­sen, da die Aus­ein­an­der­set­zung zwi­schen Russ­land und dem Wes­ten und der Krieg in der Ukrai­ne auf unbe­stimm­te Zeit wei­ter­ge­hen. Selbst wenn sich die Lage ent­schärft, bleibt die Ver­sor­gung mit Erd­gas und Koh­le vor­erst unge­wiss, da das Aus­maß der Sank­tio­nen gegen Russ­land und etwa­ige Ver­gel­tungs­maß­nah­men sei­tens Russ­lands noch nicht abzu­se­hen ist.

Der Preis für eine Mega­watt­stun­de ist unmit­tel­bar um 250 % gestie­gen. Inzwi­schen müs­sen Strom­an­bie­ter für eine Mega­watt­stun­de etwa 325 € auf­brin­gen. Zum Ver­gleich: Noch im März 2021 lag der Preis um die 46 € (Quel­le: Check24). Der Preis für eine Mega­watt­stun­de lag in Spa­ni­en für eine kur­ze Zeit sogar bei 500 € (Quel­le: Omie)

Weiteres Problem für deutsche Unternehmen: Fehlende Gaslieferungen und Neon

Mit der Eska­la­ti­on des Kon­flikts wächst bei deut­schen Unter­neh­men, neben der Belas­tung durch gestie­ge­ne Strom­kos­ten, auch die Sor­ge um die Gas­ver­sor­gung in Deutsch­land. Etwa ein Drit­tel der Unter­neh­men rech­net mit Pro­ble­men auf­grund man­geln­der Gasversorgung.

Vie­le Unter­neh­men nut­zen Gas nicht nur als Ener­gie­trä­ger, son­dern auch als Roh­stoff in der che­mi­schen und phar­ma­zeu­ti­schen Indus­trie. Dem­entspre­chend rech­nen 37 Pro­zent der Indus­trie­un­ter­neh­men mit häu­fi­ge­ren Belas­tun­gen durch Gas­man­gel. Die Unter­neh­men äußer­ten sich auch besorgt über die Unter­bre­chung der Lie­fer­ket­te in der Ukrai­ne, wo Soft­ware­an­bie­ter und Auto­mo­bil­zu­lie­fe­rer gezwun­gen waren, ihre Arbeit ein­zu­stel­len. Infol­ge­des­sen erwar­ten 31 Pro­zent der Unter­neh­men (und 39 Pro­zent im Indus­trie­sek­tor), dass gestri­che­ne Lie­fe­run­gen zu einer Belas­tung werden.

Die Ukrai­ne ist dar­über hin­aus ein wich­ti­ger Lie­fe­rant für Neon, ein Roh­stoff, neben Sili­zi­um, der für die Pro­duk­ti­on von Halb­lei­tern ver­wen­det wird. Ohne Neon kön­nen dem­nach kei­ne Halb­lei­ter pro­du­ziert wer­den. Eine fata­le Fol­ge für den bereits bestehen­den Halb­lei­ter­man­gel und für die geschwäch­te deut­sche Automobilindustrie.

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Stromkosten für Unternehmen – ernsthafte Belastungen erwartet

Der Ein­marsch Russ­lands in der Ukrai­ne und der sich ver­schär­fen­de Kon­flikt mit dem Wes­ten führt zu wach­sen­der Unsi­cher­heit und Sor­ge in der deut­schen Wirt­schaft, so das Insti­tut der deut­schen Wirt­schaft (IW). In sei­ner Umfra­ge unter 200 Unter­neh­men in der ers­ten Kriegs­wo­che stell­te das IW fest, dass 62 Pro­zent der deut­schen Unter­neh­men gro­ße oder sehr gro­ße Belas­tun­gen durch die gestie­ge­nen Ener­gie­prei­se erwar­ten. Bei den Indus­trie­un­ter­neh­men waren es sogar 70 Prozent.

Eini­ge Unter­neh­men, wie die Lech-Stahl­wer­ke in Meit­in­gen (Bay­ern), ste­hen auf Grund der hohen Strom­kos­ten bereits still (Quel­le: Augs­bur­ger All­ge­mei­ne).

Steuern wir in eine Energiekrise?

Ein wirt­schaft­li­cher Auf­schwung kommt nur schlep­pend vor­an. Eine Rei­he von Sank­tio­nen, die dar­auf abzie­len, die rus­si­sche Wirt­schaft zu schä­di­gen, wer­den die Wirt­schafts­be­las­tun­gen in der gan­zen Welt ver­brei­ten, am unmit­tel­bars­ten in Form von hohen Strom­kos­ten und Ener­gie­prei­se. Die­se wer­den die Hür­den für das Wirt­schafts­wachs­tum ver­stär­ken und die gro­ße Unter­bre­chung der Ver­sor­gungs­ket­te, die durch die Aus­wir­kun­gen der Pan­de­mie auf den Han­del, die Fabrik­pro­duk­ti­on und den welt­wei­ten Trans­port aus­ge­löst wur­de, mit neu­en Pro­ble­men überlagern.

Der Ukrai­ne­krieg zwingt Deutsch­land nun zu einem radi­ka­len Umden­ken in der gesam­ten Ener­gie­po­li­tik, denn aktu­ell sind wir noch stark von rus­si­schen fos­si­len Brenn­stof­fen abhän­gig. Es bleibt also span­nend, mit wel­chem Aus­maß wir rech­nen müssen.