Der Auf­bau einer star­ken Beleg­schaft ist für jedes Unter­neh­men wich­tig. Qua­li­fi­zier­te Fach­kräf­te tra­gen nicht nur zum Wachs­tum des Unter­neh­mens, son­dern auch zur Stei­ge­rung sei­ner Ren­ta­bi­li­tät bei.

Kürz­lich berich­te­ten wir in unse­rem Arti­kel über eine bevor­ste­hen­de Wirt­schafts­kri­se 2022 und über den glo­ba­len Fach­kräf­te­man­gel im Logis­tik­sek­tor. Betrach­tet man den Fach­kräf­te­man­gel all­ge­mein in Deutsch­land, so pro­gnos­ti­zie­ren IW-For­scher/in­nen dunk­le Aus­sich­ten bzgl. unse­res zukünf­ti­gen Arbeitsmarktes.

Fachkräftemangel in Deutschland – Die Lage

Eine Stu­die des Insti­tuts der deut­schen Wirt­schaft (IW) hat erge­ben, dass sich der Fach­kräf­te­man­gel in Deutsch­land in den kom­men­den Jahr­zehn­ten deut­lich ver­schär­fen könn­te. Der Stu­die zufol­ge könn­ten die Unter­neh­men bis 2040 ein Ach­tel ihrer Fach­kräf­te ver­lie­ren – und das ohne Berück­sich­ti­gung der Aus­wir­kun­gen der Coronavirus-Pandemie.

Drei zukünftige Szenarios als Ursache des Fachkräftemangels

Die IW-For­scher/in­nen unter­such­ten drei ver­schie­de­ne Sze­na­ri­en zu den Fol­gen des bevor­ste­hen­den Ruhe­stands der „Babyboomer”-Generationen.

In einem Sze­na­rio, in dem das der­zei­ti­ge Ren­ten­sys­tem bei­be­hal­ten wird und die Zuwan­de­rung gering ist, schrumpft die Zahl der Fach­kräf­te in Deutsch­land bis 2040 um 4,2 Mil­lio­nen bzw. 12 Prozent.

In einem ande­ren Sze­na­rio, das die Ent­wick­lung von Zuwan­de­rungs­re­ge­lun­gen und ein spä­te­res Ren­ten­ein­tritts­al­ter vor­sieht, könn­te die Zahl der Fach­kräf­te im Alter zwi­schen 20 und 69 Jah­ren in den nächs­ten Jahr­zehn­ten kon­stant gehal­ten wer­den, so die Forscher/innen.

Ein drit­tes Sze­na­rio sei jedoch wahr­schein­li­cher, so die Forscher/innen. Die­ses Sze­na­rio liegt in der Mit­te zwi­schen den bei­den bereits beschrie­be­nen und wür­de die Zahl der Fach­kräf­te in Deutsch­land um 3,1 Mil­lio­nen oder 8,8 % sin­ken lassen.

Wie können sich Unternehmen auf die Zukunft vorbereiten?

Die Stu­die macht dar­auf auf­merk­sam, dass sich das Ange­bot an Fach­kräf­ten in den kom­men­den Jah­ren struk­tu­rell ver­än­dern wird. Da mehr jun­ge Men­schen ein Hoch­schul­stu­di­um absol­vie­ren, wird die Zahl der Aka­de­mi­ker vor­aus­sicht­lich stei­gen, wäh­rend die Zahl der beruf­lich qua­li­fi­zier­ten Fach­kräf­te in den nächs­ten 20 Jah­ren sin­ken wird.

Eine ähn­li­che Stu­die der Indus­trie- und Han­dels­kam­mer Ber­lin (IHK) ergab, dass die Zahl der Fach­kräf­te in Ber­lin bis 2035 um rund 377.000 sin­ken könn­te. Jörg Nol­te, IHK-Geschäfts­füh­rer für Wirt­schaft und Poli­tik, for­der­te als Gegen­maß­nah­me bezahl­ba­ren Wohn­raum und aus­rei­chen­de Kin­der­be­treu­ung. Es sei dem­nach wich­tig, beson­ders die Rah­men­be­din­gun­gen für die Schaf­fung neu­er Arbeits­plät­ze zu fördern.

Außer­dem for­der­te er die Unter­neh­men auf, sich auf die indi­vi­du­el­len Bedürf­nis­se ihrer Mitarbeiter/innen ein­zu­stel­len, sei es durch fle­xi­ble Arbeits­zei­ten oder Rege­lun­gen zur Homeoffice-Arbeitsweise.

Auch die Schu­len müs­sen den Schüler/innen bes­se­re und berufs­ori­en­tier­te Ange­bo­te machen. Denn gera­de vie­le jun­gen Men­schen sind sich oft nicht bewusst, wel­che Talen­te und Inter­es­sen sie haben. Oft ent­schei­den sich die­se für den ein­fa­chen Weg, zögern eine beruf­li­che Ent­schei­dung mit all­ge­mei­ne­ren Stu­di­en­gän­gen wie z. B. BWL weit nach hin­ten, statt sich zum Bei­spiel für eine Aus­bil­dung zu entscheiden.

Fachkräftemangel – Vorübergehend oder eher grundlegend?

Ein Teil der Belas­tung, die beson­ders im Zuge der Pan­de­mie zum Vor­schein kamen und mit denen die Unter­neh­men jetzt kon­fron­tiert sind, ist vor­über­ge­hend, aber es ist noch nicht klar, inwie­weit das Pro­blem im Lau­fe des Jah­res 2022 ver­schwin­den wird.

Für den vor­über­ge­hen­den Cha­rak­ter spre­chen die anhal­ten­de Flau­te auf dem Arbeits­markt, d. h. unge­nutz­te Arbeits­kräf­te­po­ten­zia­le, und die immer noch beträcht­li­che Zahl von Arbeitnehmer/innen, die sich in Frei­stel­lungs­pro­gram­men befin­den. Ande­rer­seits gab es in vie­len Volks­wirt­schaf­ten der Euro­zo­ne bereits vor der Pan­de­mie einen Fach­kräf­te­man­gel auf­grund von Über­al­te­rung und Qua­li­fi­ka­ti­ons­de­fi­zi­ten. Die der­zei­ti­ge Situa­ti­on könn­te ein­fach eine Rück­kehr zu den vor der Pan­de­mie beob­ach­te­ten Trends sein, sobald die vor­über­ge­hen­den Ungleich­ge­wich­te abklingen.

Warum sind Fachkräfte für Unternehmen so wichtig?

Qua­li­fi­zier­tes Per­so­nal ist das Aus­hän­ge­schild eines jeden Unter­neh­mens und för­dert das Mar­ken­image enorm. Füh­len sich Kund­schaft, Auftraggeber/innen oder Mandant/innen von Fach­kräf­ten pro­fes­sio­nell bera­ten oder haben sie ein äußerst zufrie­den­stel­len­des Pro­dukt oder Dienst­leis­tung erhal­ten, so ist die Wahr­schein­lich­keit sehr hoch, dass man das Unter­neh­men Bekann­ten wei­ter­emp­fiehlt, eine gute Rezen­si­on im Inter­net hin­ter­lässt oder erneut eine Ser­vice­leis­tung beansprucht.

Der Out­put ist rie­sig und durch die Ein­spa­run­gen kön­nen Unter­neh­men in ande­re Din­ge inves­tie­ren, die das Mar­ken­image eben­falls stär­ken, wie z. B. Wer­be­maß­nah­men, CSR-Maß­nah­men, Faci­li­ty-Manage­ment-Aus­ga­ben etc.

Haben wir Ihr Inter­es­se bezüg­lich einer Out­sour­cing Bera­tung geweckt? Wir freu­en uns über ein unver­bind­li­ches Erstgespräch!