Die Unterbrechungen in der globalen Versorgungskette sorgten bereits im letzten Jahr für einen Rekordanstieg der Transportkosten und der Energiepreise. Die Folgen der Pandemie auf die Weltwirtschaft waren für alle Unternehmen längst eine Achterbahn der Gefühle: Von Personalmangel, Ressourcenengpässen, Verzögerungen der Lieferketten bis hin zu Totalstillständen sämtlicher Produktionen. Wir haben Erkenntnisse in Bezug auf die Besorgnis von weltweiten Unternehmen vor hohen Energiepreisen für Sie zusammenfasst.
Allianz Trade Global Survey
Die Erkenntnisse entnahmen wir der erst vor kurzem veröffentlichten Trade Global Survey Studie von der Allianz. Ein Schwerpunktthema, und das obendrein aus aktuellem Anlass auf Grund des Ukrainekrieges, war die Sorge der gestiegenen Energiepreise, die sich maßgeblich auf den Umsatz und die Rentabilität der Unternehmen auswirken können.
Dazu wurden zwei Umfragen, an der fast 3.000 Unternehmen weltweit teilnahmen, durchgeführt. Die Umfragen beruhen auf einen Zeitraum vor dem Beginn der Invasion in der Ukraine und danach. So viel können wir Ihnen schon vorweg mitgeben: Nach dem anfänglichen Optimismus auf Grund des wirtschaftlichen Aufatmens letzten Jahres, könnte das Jahr 2022 Unternehmen erneut vor große Herausforderungen stellen.
Zuvor berichteten wir bereits, dass hohe Stromkosten für Unternehmen zu einer essenziellen Bedrohung werden können. Nun lieferte die Allianz Trade Global Survey erstaunliche Zahlen.
Unternehmen sorgen sich über Energiepreise
Diese fünf großen Risiken nannten befragte Unternehmen als Hauptursachen, die sich auf das Exportwachstum im Jahr 2021 auswirkten.
Hohe Energiepreise – nur eines der Risiken auf das Exportwachstum:
1. Unsichere und schwankende Nachfrage auf Grund von Covid (etwa 40 %)
2. Hohe Energiepreise (35 %)
3. Arbeitskräftemangel sowie – kosten (35 %) 4. Transportkosten (33 %)
5. Engpässe bei Rohstoffen (30 %)
Die hohen Energiepreise trafen Exporteure im Chemiesektor (rund 55 %) am stärksten.
Interessante Erkenntnis: Von allen Exporteuren waren die italienischen Exporteure am stärksten betroffen. Diese nannten gestiegene Energiepreise als größten Einflussfaktor auf ihr Wachstum.
Doch die Unternehmen sind nicht überzeugt, dass das Jahr 2022 eine Entspannung bringen wird. Spätestens seit des Ukrainekriegs verschärfte sich die Besorgnis. Viele der befragten Unternehmen sorgen sich über die Energiepreise, die Transportkosten und den Mangel an Fachkräften und Rohstoffen.
Energiepreise 2022 – das befürchten Unternehmen
Etwa 72 % der befragten Unternehmen weltweit sehen in den erhöhten Energiepreisen auch im Jahr 2022 die größte Herausforderung in Bezug auf ihre Geschäftsprozesse. Und mehr als ein Drittel traf diese Aussage bereits vor dem Einmarsch in die Ukraine und den damit verbundenen Sanktionen gegen Russland.
Hierzu analysierte die Allianz die Gewerbe, welche die größten Besorgnisse verzeichneten:
1. Baugewerbe (46 %)
2. Versorgungswirtschaft (43 %)
3. Chemische Industrie (43 %)
4. Maschinen- und Anlagebau (42 %)
Interessante Erkenntnis: Nur 27 % der befragten chinesischen Unternehmen sorgen sich über die hohen Energiepreise.
Ukrainekrieg: Energiepreise und Transportengpässen rücken erneut in den Fokus
Die Studie ergab, dass seit Beginn des Krieges die Besorgnis über Energiepreise und Transportengpässe stark zugenommen hat.
Hohe Energiepreise in Folge des Ukraine-Krieges
Seit des Ukraine-Krieges ist der Anteil aller europäischen Unternehmen, die erwarten, dass die erhöhten Energiepreise eine große Herausforderung werden, von 37 % auf 56 % gestiegen. Die Länder, die die größte Abhängigkeit von Gasimporten verzeichnen, sind Italien und das Vereinigte Königreich (jeweils 62 %) und Deutschland mit 52 %.
Interessante Erkenntnis: Der Anteil der französischen Unternehmen, die von hohen Energiepreisen betroffen sind, ist am geringsten. Die Studie erklärt sich diese Tatsache mit der Umsetzung des Resilienzplanes. Etwa 25 Mrd. Euro hat die französische Regierung dafür vorgesehenen, Unternehmen des Landes, welche mit hohen Energiepreisen konfrontiert sind, unter die Arme zu greifen. Geplant sind vor allem steuerliche Entlastungen aber auch finanzielle Beihilfen für energieintensive Bereiche.
Sorge vor Transportengpässen
Doch nicht nur die Energiepreise, sondern auch die Transportengpässe werden 2022 erneut zur Sorge von Unternehmen. Etwa 49 % der europäischen Unternehmen sorgen sich über Transportengpässe, Transportkosten und Lieferzeiten. Vor dem Ausbruch des Ukrainekrieges waren es lediglich 22 % an besorgten Unternehmen in Bezug auf die Transportzeiten und 27 % bezüglich der Transportkosten.
Etwa ähnliche Anstiege der Besorgnis konnte die Umfrage bei der Verknappung bzw. Verteuerung von Rohstoffen erkennen.
Interessante Erkenntnis: Vor dem Ukrainekrieg waren es lediglich 22 % der europäischen Unternehmen, die sich über längere Transportzeiten und gestiegenen Transportkosten sorgten.
Fazit
Der Ukraine-Krieg nimmt maßgeblichen Einfluss auf höhere Energiepreise, potenzielle Transportengpässe (höhere Kosten und längere Lieferzeiten) und steigende (geo-)politische Risiken. Auch das von der EU-Kommission vorgeschlagene ÖL-Embargo gegen Russland wird die Preise für Öl auf dem Weltmarkt auf wohl unbestimmte Zeit in die Höhe treiben. Die geplante Übergangsfrist sei jedoch ausreichend lang, um entsprechende Vorkehrungen zu treffen. (Quelle: zdf.de) Erneut sind Unternehmen also wahrscheinlich mit geringeren bzw. schwankenden Nachfragen und Risiken konfrontiert, die sich auf den Umsatz und ihre Rentabilität auswirken.
Doch die Umfrage ergab auch, dass mehr als die Hälfte der Unternehmen in Deutschland, Frankreich, Italien und Großbritannien bereits neue Exportmärkte anstreben und nach neuen Lieferanten und Transportdienstleistern suchen.
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