Telefónica Deutschland bzw. O2 hat als erstes Mobilfunkunternehmen bekannt gegeben, bis spätestens 2025 vollständig klimaneutral zu sein. Telefónica gehört zu den führenden Telekommunikationsunternehmen, wenn es darum geht, grüne Initiativen zu ergreifen. Ziel ist es, dass Geschäftsprozesse, Produkte und erbrachte Dienstleistungen die Treibhausgasemissionen nicht weiter erhöhen. Um dieses Ziel auch wirklich erreichen zu können, wurden vom Unternehmen genaue Maßnahmen und Zwischenziele festgelegt:
- Steigerung der Stromeffizienz um 82 % (bis 2025)
- Ab 2021 läuft der Gesamtstromverbrauch mit 100 % Grünstrom
- Grünstromqualität durch Power Purchase Agreement sowie selbstproduzierten Strom
Telefónica selbst ist stolz darauf, Vorreiter zu sein und ein Ausrufezeichen setzen zu können. Gerade in den Zeiten von Covid-19 wurde es ersichtlicher denn je, wie wichtig es ist, das, durch die Digitalisierung verursachte, stetig steigende Datenvolumen mit weniger Strom zu transportieren.
Im vergangenen Jahr erklärte auch die Deutsche Telekom, sie wolle bis 2021 ihren gesamten Strombedarf an erneuerbaren Energien decken und ihre CO2-Emissionen aus Gas, Öl und anderen Energieträgern bis 2030 im Vergleich zu den Emissionen im Jahr 2017 um 90 % reduzieren.
Was kann der Endverbraucher selbst tun, um klimaneutral zu telefonieren?
Wir verabschieden uns von Plastiktüten und Einwegstrohhalmen, doch das Smartphone ist aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Das ist leider verständlich und unabdingbar. Doch es gibt einige Punkte, die Endverbraucher beachten können, um nachhaltiger zu telefonieren:
1. Faire Smartphones
Anbieter wie Fairphone oder Shiftphone bieten faire Smartphones, die aus ökologisch orientierter Produktion kommen und kinderleicht selbst repariert werden können. Das Fairphone erhielt unter anderem den Deutschen Umweltpreis für seine Smartphones, die u.a. mit Blauen Engel Siegel ausgezeichnet wurden.
2. Akkupflege
Sollte Ihnen der Anschaffungspreis fairer Smartphones zu teuer sein, dann achten Sie bei Ihrem nächsten Smartphonekauf auf einen austauschbaren Akku. Oft geht mit einem leistungsschwachen Akku ein neuer Kauf einher. Das kann durch einen professionellen Austausch verhindert werden.
Die Lebenszeit eines Akkus hängt u.a. von der Anzahl an Ladevorgängen ab. Vermeiden Sie unnötiges Aufladen, indem Sie Ihren Akku mit folgenden Dingen entlasten: WLAN, Bluetooth, Ortungen, Apps im Hintergrund sollten bei Nichtbenutzung deaktiviert werden.
3. Soziale Mobilfunkanbieter
Es gibt zahlreiche Start-Ups, die auf Nachhaltigkeit großen Wert legen (Wetell oder Goood). Die kleinen Anbieter haben jedoch keinen großen Einfluss auf die IT-Infrastruktur und werden daher noch nicht ganz als die alternative Lösung wahrgenommen. Wie bereits zuvor erwähnt, denken jedoch nun auch die Mobilfunkriesen in ihrem Handeln um. Und das ist bereits ein unglaublicher Fortschritt.
4. Gebrauchtes Smartphone in Erwägung ziehen
Zur Umweltsüde werden Smartphones bereits schon in der Wiege: die Herstellung. Wer also keinen großen Wert auf eine 120 Grad-Ultra- Weitwinkel-Kamera oder 4k-Auflösung legt, der sollte sich alternativ nach zwei oder drei Jahre alte Geräte umsehen, wenn es wirklich nur um das Telefonieren geht. Auch ein iPhone der letzten Generation ist beispielsweise einwandfrei funktionstüchtig.
5. Nachhaltige Entsorgung
Handelt es sich bei Ihrem Smartphone tatsächlich um ein irreparables Gerät, sollten Sie es zum Wertstoffhof bringen. Da es sich um Elektroschrott handelt, darf es nicht im standardmäßigen Hausmüll entsorgt werden. Außerdem enthält es wertvolle Rohstoffe wie Kobalt, Kupfer, Silber und Gold, die weiterverwendet werden können.
Auch die Rückgabe an einen der drei großen Mobilfunkanbieter ist möglich. Falls Ihr altes Smartphone einwandfreie Funktionstüchtigkeit aufweist, überlegen Sie, ob Sie es spenden, verschenken oder vielleicht auch noch günstig verkaufen können.
Was können Unternehmen tun, um klimaneutrales Telefonieren zu gewährleisten?
Unternehmen besitzen ebenfalls großes Optimierungspotential. Ein nachhaltiger Telekommunikationsanbieter für Business Telefonie ist beispielsweise Inopla. Für jeden Kunden pflanzt der Anbieter einen neuen Baum, bezieht Ökostrom und arbeitet vollständig CO2-neutral.
1. Anschaffung ressourcenschonender Hardware
Zunächst sollten Unternehmen bei der Anschaffung der Hardware ebenfalls auf die Ressourcenschonung achten. Als Orientierung sollten Sie auf das Prüfzeichen „Energy Star“ achten, welches besonders energieeffiziente Geräte kennzeichnet. Viele Hersteller geben darüber hinaus Auskunft über ihre CO2-Bilanzen. Generell lässt sich jedoch festhalten, dass Stand-PCs mehr Energie verbrauchen als Laptops.
2. Auf Langlebigkeit und Aufbereitung achten
Die Langlebigkeit der Produkte stellt auch für Unternehmen ein Kriterium dar, das man beim Kauf der Hardware berücksichtigen sollte. Auch hier lassen sich beispielsweise gut erhaltene Diensthandys der letzten Generationen sammeln und wieder aufbereiten. Diese können dann ein weiteres Jahr als Diensthandys genutzt werden oder zu einem günstigen Preis an die Mitarbeiter zur Privatnutzung verkauft werden.
3. Eine schnelle Internetverbindung wählen
Sofern Sie für eine schnelle Internetverbindung sorgen können, sparen Sie sich nicht nur Arbeitszeit, sondern auch Energie, denn je länger das Netz für eine Anfrage braucht, desto mehr Strom wird dafür aufgewandt.
4. Standby-Modus vermeiden
Wenn Geräte im Standby-Modus laufen, verbrauchen sie parallel ebenfalls unnötig Strom. Um einen Standby-Betrieb, gerade an den Wochenenden oder nach Feierabend zu vermeiden, können Sie an alle Arbeitsplätze Steckleisten mit einem An-/Ausschalter installieren oder WLAN-Steckdosen einrichten, die sie extern steuern können.
Fazit: klimaneutrales Telefonieren funktioniert!
Nachhaltiges Telefonieren ist im perfekten Maße bisher nicht zu 100 Prozent möglich, es können aber viele Aspekte bereits jetzt schon umgesetzt werden, die für ein langfristiges Umdenken essentiell sind. Fest steht, dass die Verantwortung, Telefonieren nachhaltig und gerecht zu gestalten nicht nur bei Unternehmen, sondern auch bei jedem einzelnen Endverbraucher liegt.
Wie sie sehen konnten, ist eine Umsetzung dieser Maßnahmen schon heute absolut realistisch. Sie haben einen Strom-Kostenfresser, wollen Ihre mobile Infrastruktur neu prozessieren oder den Aspekt der Klimaneutralität in Ihrem Unternehmen berücksichtigen?
Gerne helfen unsere costconsult Experten Ihnen mit ihrer langjährigen Erfahrung weiter.