Seit rund 4 Wochen hat das Forschungs- und Entwicklungsprojekt HEAT (Hamburg Electric Autonomous Transportation) endgültig Fahrt aufgenommen. Trotz der derzeitigen erschwerten Bedingungen auf Grund von Corona konnten in Hamburg nun testweise Fahrgäste im autonomen Kleinbus transportiert werden.
Erstes Fazit:
Das mulmige Gefühl ohne Busfahrer unterwegs zu sein, legte sich bei einer Testfahrerin schnell. Doch ganz allein war sie nicht: Während der Testphase waren zwei Mitarbeiter zur Sicherheit an Bord, welche jederzeit eine Notbremse ziehen können.
Bis auf einen holprigen Bremsvorgang verlief die Fahrt ruhig und problemlos!
Was ist das Besondere an HEAT?
Das Fahrzeug kommuniziert mit der Infrastruktur. Dementsprechend ist es möglich, um die Ecke zu schauen und so zu sehen, was auf der anderen Seite geschieht. Somit kann Heat kritische Situationen bereits viel eher im Vorfeld erkennen und macht es zu einem sicheren Transportmittel.
Rückblick: 2019 startete der autonome Kleinbus auf einer Teststrecke mit einer Maximalgeschwindigkeit von 15 km/h.
Aktuell befindet sich HEAT in Testphase 2. Seither sind Fahrgäste an Board erlaubt, der Bus hält an festen Haltestellen und fährt maximal 25 km/h auf einer 800 Meter langen Teststrecke. Nach der Winterpause geht die Testphase 2021 mit einer Fahrtstrecke von 1,8 km in die finale Runde.
Die Stadt Hamburg, die Hochbahn und Siemens Mobility sind Träger des Projekts. Gleichzeitig sind auch der Entwicklungsdienstleister IAV, das Institut für Klimaschutz, Energie und Mobilität und das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) mit einer Begleitforschung am Projekt beteiligt.
Ziel ist es herauszufinden, ob autonome Kleinbusse im öffentlichen Personennahverkehr eingesetzt werden können und falls das der Fall ist, wie HEAT das Hamburger Hochbahn-Angebot in naher Zukunft ergänzen könnte.
Gleichzeitig erhofft man sich mit dem Projekt die allgemeinen Anforderungen an die Fahrzeugtechnik und der Straßeninfrastruktur abzuleiten. Die Tatsache, dass autonomes Fahren auf eine möglichst hohe Akzeptanz der Fahrgäste stoßen könnte, wäre ebenfalls eine vielversprechende Erkenntnis.
Nächster Halt: ITS-Weltkongress!
Foto von HOCHBAHN